Osnabrück. Der Deutsche Umweltpreis geht an drei Hersteller nachhaltiger Produkte

Drei Hersteller nachhaltiger Produkte werden in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. Wie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt am Mittwoch in Osnabrück mitteilte, teilen sich drei Preisträger die mit 500.000 Euro dotierte Auszeichnung: der niederländische „Fairphone“-Erfinder Bas van Abel sowie die Bauingenieurin Angelika Mettke aus Cottbus (Brandenburg) und der Unternehmer Walter Feeß aus Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg), die als Pioniere beim Recycling von Beton gelten. Die Auszeichnung wird am 30. Oktober in Würzburg von Bundespräsident Joachim Gauck überreicht.

Für die Mobiltelefonbranche sei das Fairphone ein Wegbereiter zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit, begründet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt die Auszeichnung van Abels. Der 39-Jährige ist Gründer und Geschäftsführer von Fairphone. Konventionelle Geräte seien mit wertvollen Metallen und Komponenten bestückt, die vielfach nur unter großen Umweltbelastungen gewonnen werden könnten. Der Nutzungszyklus der Geräte sei aber sehr kurz und die Telefone seien oft auch nicht reparaturfreundlich aufgebaut. Das Fairphone soll hingegen möglichst geringe Umweltschäden anrichten.

Einzelbausteine seien austauschbar, was zu einem längeren Lebenszyklus führe und das Recycling von Komponenten erleichtere. Das Unternehmen bemühe sich zudem, die Arbeitsbedingungen etwa bei den Mineralienminen im Kongo oder der Herstellerfabrik in China zu verbessern. Die Preisträger Angelika Mettke und Walter Feeß seien Vorreiter der Baubranche, weil sie Beton umweltverträglicher gemacht hätten, so die Jury. Für konventionellen Beton müssten Schotter und Kies in großen Gruben abgebaut werden, was einen immensen Flächenverbrauch bedeute.

Angelika Mettke (64) ist Professorin an der Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und machte sich einen Namen mit dem Recycling von Plattenbauten. Der 62-jährige Unternehmer Walter Feeß habe bereits vor 20 Jahren den Grundstein für ein innovatives Verfahren gelegt, Altbeton zu schreddern und zu kleinteiligem Material zu verarbeiten.