San Cristóbal.

Die Tier- und Pflanzenwelt der Galápagos-Inseln ist einzigartig und hat den Tourismus zur größten Einnahmequelle des Archipels gemacht. Dem Konflikt zwischen Schutz- und Wirtschaftsinteressen haben Wissenschaftler mit Modellrechnungen nachgespürt und sie in den „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlicht. Die weltweit einmalige Tier- und Pflanzenwelt konnte entstehen, weil die Inseln geografisch isoliert liegen: Das Galápagos-Archipel liegt etwa 1000 Kilometer vor der ecuadorianischen Küste im Pazifischen Ozean. Durch immer mehr Tourismus leidet das empfindliche Gleichgewicht: Wasser wird verschmutzt, Tiere werden gestört, die Besucher schleppen fremde Arten ein – Tiere, Pflanzen, Parasiten und Krankheitserreger. Das Ergebnis der Forscher: Wenn sich die Gästezahl weiter so entwickle wie in den 20 vergangenen Jahren, sei hochwertiger Naturtourismus bald nicht mehr gesichert. Die bisherige Entwicklung habe bereits zu sozialer Ungerechtigkeit geführt. Andererseits sei zu erwarten, dass immer mehr Mitglieder von Fischerfamilien in den Tourismus wechselten. Dies könne das Maß an Überfischung mindern.