Heidelberg.

Forscher haben herausgefunden, wie sich der Körper von Säugetieren vor Überhitzung schützt. Sie untersuchten eine Art Thermostat im Gehirn von Mäusen und fanden dabei erstmals einen Sensor, mit dem bestimmte Nervenzellen Wärme registrieren. Das Heidelberger Team präsentiert seine Studie im Journal „Science“. Demnach sorgt das Protein TRPM2 in diesen wärmeempfindlichen Nervenzellen (WSNs) dafür, dass ab einer Körpertemperatur von etwa 39 Grad Kalzium in die Zellen strömt.

Dies aktiviert die Neuronen und führt über eine Kettenreaktion unter anderem dazu, dass die Blutgefäße der Haut sich weiten und so Wärme ableiten. So könne der Organismus etwa Fieber senken, bevor die Temperatur gefährlich werde, berichtet das Team um Jan Siemens von der Universität Heidelberg. Die Entdeckung liefere erstmals einen molekularen Einblick in die bisher noch unverstandenen Mechanismen der Wärmeregulation im Gehirn, erläutert der Neurobiologe Siemens. Dass das Eiweiß TRPM2 auch beim Menschen vorkommt und etwas am Immunsystem mitwirkt, ist laut Siemens belegt. Offen ist jedoch, ob es auch im menschlichen Hypothalamus enthalten ist.