Frankfurt/MaiN.

In Straßenmalkreide, Wachsmalstiften, Fingermalfarben, Baby-Krabbelschuhen und Kinderkleidung hat Ökotest teils extrem hohe Gehalte des potenziell krebserregenden Stoffes Anilin (Aminobenzol) und anderer sogenannter aromatischer Amine entdeckt.

Die Ergebnisse veröffentlichte Ökotest in seiner aktuellen Ausgabe des Magazins. So seien Krabbelschuhe mit Kirschmuster des Anbieters Bonamart so hoch belastet gewesen, dass sie nicht hätten verkauft werden dürfen. Auch ein Stiftemäppchen der Eigenmarke von Galeria Kaufhof sowie Straßenmalkreide der Herlitz-Marke Pelikan und Fenstermalkreide des Spielzeugherstellers Simba Toys war nach Ansicht von Ökotest „extrem belastet“.

Primäre aromatische Amine (paA) sind eine Gruppe chemischer Verbindungen, die bei der Herstellung von Farbmitteln zum Einsatz kommen und etwa in Druckfarben stecken. Einige Vertreter dieser Gruppe sind erwiesenermaßen krebserregend für Menschen. „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten so wenig wie möglich in Kontakt mit diesen Substanzen kommen“, urteilt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe, Anilin, ist laut Bewertung durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin „giftig bei Verschlucken, giftig bei Hautkontakt und kann vermutlich Krebs erzeugen“.

Für Bedarfsgegenstände wie Babyschuhe und Kinderartikel gibt es bislang keinen Grenzwert etwa für Anilin. Das BfR und die Europäische Kommission arbeiten an der Entwicklung eines Grenzwertes für Spielzeug, das dazu bestimmt ist, in den Mund genommen zu werden. Ökotest fordert nach der aktuellen Untersuchung einen Anilin-Grenzwert für alle Produkte.