St. Louis/Langen. US-Forscher melden nach Versuchen an Mäusen Erfolg versprechende Fortschritte

Im Kampf gegen das Zika-Virus sind Forscher einen wichtigen Schritt vorangekommen: Das Team um Michael Diamond und Daved Fremont von der Washington University in St. Louis (US-Staat Missouri) identifizierte bei Mäusen zwei Antikörper, die die Tiere vor den weltweit gängigen Stämmen des Erregers schützten. Die Entdeckung könne die Entwicklung von Impfungen und Medikamenten beschleunigen, betonen die Autoren im Fachblatt „Cell“.

Die Forscher hatten zunächst Mäuse, die für Zika empfänglich sind, mit dem Erreger infiziert und dann die B-Zellen des Immunsystems isoliert, die Antikörper produzieren. Solche Antikörper binden an bestimmte Strukturen etwa von Krankheitserregern an und ermöglichen so eine gezielte Abwehrreaktion des Körpers. Diesen Effekt kann man für Impfungen nutzen. Das Team identifizierte zudem zwei Antikörper, die auf Zika, nicht aber auf andere Flaviviren wie das eng verwandte Dengue-Virus reagierten. Damit könnte man Zika-Schnelltests entwickeln, schreiben die Forscher.

Darüber hinaus charakterisierten die Forscher per Röntgenstrukturanalyse jene Stellen des Virus, an denen die Antikörper andocken, das sogenannte Epitop. Die beiden wirksamsten Antikörper, ZV-54 und ZV-67, banden an den gleichen Ort eines Proteins der Hülle. „Wir glauben, dass allein dieses Stück des Virushüllen-Proteins eine schützende Immunantwort gegen Zika auslösen könnte“, sagt Fremont.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen, das an der Studie nicht beteiligt war, stuft die Erkenntnisse als sehr wichtig und vielversprechend ein. Ob die bei Mäusen gefundenen Antikörper aber tatsächlich ausreichten, um auch Menschen zu schützen, müsse sich erst zeigen, so der Leiter der Virologie am PEI, Eberhard Hildt. „Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.“