Brüssel.

Die EU-Kommission hat am Mittwoch eine Liste von 37 Tier- und Pflanzenarten verabschiedet, die eigentlich auf anderen Kontinenten zu Hause sind und auf europäischem Boden zurückgedrängt werden sollen. Dazu gehören der Waschbär, das Grauhörnchen oder der Kleine Mungo. Haltung, Import, Verkauf und Zucht der Arten sind damit verboten. Das gilt nach Kommissionsangaben auch für Zoos: Die Tierparks dürfen ihre Tiere zwar behalten, müssen aber dafür sorgen, dass sie sich nicht fortpflanzen oder ausbrechen.

„Manche Tier- und Pflanzenarten können Grund und Boden, Ernten und Viehherden schädigen, weshalb wir sie möglichst fern- oder zumindest unter Kontrolle halten müssen“, sagte EU-Umweltkommissar Karmenu Vella. Das Problem koste die EU jährlich zwölf Milliarden Euro. Die Liste, die kontinuierlich aktualisiert werde, komplettiert eine EU-Verordnung von 2014. Die EU-Staaten sollen frühzeitig gegen fremde Arten vorgehen und diese rasch ausrotten oder, wenn sich die Tiere oder Pflanzen schon weiter ausgebreitet haben, zumindest ihr Vorkommen eindämmen. Die EU begründet das auch mit dem Verlust der heimischen Artenvielfalt.