Zürich. Forscher decken ökologische Katastrophe vor rund 250 Millionen Jahren auf

In der Geschichte der Erde gab es bereits mehrere verheerende Massenaussterben unzähliger Arten. Nun kommt eine weitere ökologische Katastrophe hinzu, die besonders die Vegetation nachhaltig verändert haben soll, wie Wissenschaftler der Universität Zürich herausfanden.

Das bis dahin verheerendste Artensterben fand vor rund 252 Millionen Jahren an der Grenze vom Perm zur Trias statt. Dabei verschwanden nahezu alle Meeresbewohner und zwei Drittel aller Landbewohner, also Reptilien und Amphibien. Was das große Sterben auslöste, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Ein Team um Peter A. Hochuli und Hugo Bucher kommt jetzt zu dem Schluss, dass sich nur 500.000 Jahre nach dieser Katastrophe eine ökologische Krise ähnlichen Ausmaßes ereignete, die die Vegetation grundlegend veränderte.

In Sedimenten aus Nordost-Grönland entdeckten die Wissenschaftler Hinweise darauf, dass die damals vorherrschenden Samenfarne und Nadelgehölze durch eine Vegetation von Sporenpflanzen abgelöst worden war. Einige Sporenpflanzen seien auch heute dafür bekannt, dass sie lebensfeindliche Bedingungen besser überstehen können als höher entwickelte Pflanzen, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Auch Entdeckungen aus früheren Jahren in Pakistan oder Australien deuten auf ein Massenaussterben der Vegetation an der Perm/Trias-Grenze hin.

Bislang sei man davon ausgegangen, dass sich während der Unteren Trias vor 252,4 bis 247,8 Millionen Jahren die Umwelt langsam erholte, heißt es weiter. Doch die aktuellen Ergebnisse legten den Schluss nahe, „dass der wirkliche Einschnitt in der Vegetation erst in der Unteren Trias, also rund 500.000 Jahre später als bisher angenommen, stattfand“, wird Peter A. Hochuli in der Mitteilung zitiert.

Wieso es zu der Katastrophe kam, wissen die Wissenschaftler noch nicht. „Wir sehen jedoch einen Zusammenhang zwischen diesem bisher unbekannten, weltweiten Ereignis und den enormen Vulkanausbrüchen, die aus der Unteres Trias des heutigen Sibirien bekannt sind“, erklärte Bucher, Direktor des Paläontologischen Instituts und Museum der Universität Zürich.