Potsdam.

In der Milchstraße gibt es einer neuen Untersuchung zufolge viel mehr sogenannte „Braune Zwerge“ als bislang bekannt. Braune Zwerge sind Himmelskörper, die weniger als etwa sieben Prozent der Masse unserer Sonne besitzen und damit nicht schwer genug geworden sind, um das Kernfusionsfeuer in ihrem Inneren zu zünden. Daher werden sie oft als gescheiterte Sterne bezeichnet. Die neuen Erkenntnisse schlossen Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Astrophysik in Potsdam (AIP) aus der Verteilung bereits entdecker Brauner Zwerge. „Ich habe die bekannten nahen Braunen Zwerge auf die galaktische Ebene projiziert und bemerkt: Der halbe Himmel ist beinahe leer“, so der AIP-Forscher Gabriel Bihain. Die Forscher gehen davon aus, dass in dem nahezu leeren Teil ihrer Projektion noch zahlreiche unentdeckte Braune Zwerge hausen. Hochgerechnet würde das bedeuten, dass in unserer kosmischen Umgebung auf vier Sterne ein Brauner Zwerg kommt. Damit würde die Entstehung neuer Sterne deutlich öfter fehlschlagen als bislang angenommen.