Berlin.

Mediziner warnen vor resistenten Darmkeimen, die heimkehrende Touristen einschleppen. Bis zu 80 Prozent aller Reisenden, die unter Reisedurchfall gelitten und diesen mit Antibiotika behandelt haben, würden diese Erreger mit nach Hause bringen. Die antibiotikaresistenten Enterobakterien können bei immungeschwächten Personen gefährliche Infektionen auslösen. „Antibiotika sind nicht angebracht, sofern die Symptomfreiheit nicht rasch erreicht werden muss, oder die Symptome sehr schwerwiegend sind“, sagte Robert Steffen von der Universität Zürich. Enterobakterien machen ihre Träger nicht immer krank. Doch sie bleiben über viele Monate im Darm und können auf andere Menschen übertragen werden. Neben Antibiotika verändern auch ungewohntes Essen und schlechte Hygiene die Darmflora. „Dadurch können sich resistente Darmbakterien offenbar leichter ansiedeln“, sagte Steffen. Grundsätzlich gelten etwa ein Aufenthalt in Südasien und der Konsum von Speiseeis als Risiko für die Ansiedlung der Darmkeime.