Göttingen.

Göttinger Ärzte und Wissenschaftler haben eine neue Methode entwickelt, um die Ursachen von Sodbrennen besser als bislang zu erkennen. Es sei weltweit zum ersten Mal gelungen, den Vorgang des Schluckens mit bildgebenden Verfahren darzustellen, teilte die Universitätsmedizin Göttingen am Freitag mit. Mit der Magnetresonanztomografie (MRT) in Echtzeit könne der Schluckakt in 25 Bildern pro Sekunde dokumentiert und untersucht werden. Für eine individuelle und gezielte Behandlung der Volkskrankheit Sodbrennen eröffneten sich damit „neue Wege“, hieß es.

Eine direkte Darstellung des Schluckaktes war bislang nicht möglich. Die Echtzeit-MRT liefere nun Bilder, mit denen der Schluckvorgang vom Mundraum durch die Speiseröhre bis zum Mageneingang verfolgt werden könne, erläuterte der Chirurg und Experte für die Behandlung von Sodbrennen, Alexander Beham. Auch der Reflux, also der Rückfluss des säurehaltigen Mageninhalts in die Speiseröhre, lasse sich unmittelbar beobachten.

Um den Eintritt von Magensäure in die Speiseröhre auszulösen, reiche eine einfache Pressung auf den Bauch des Patienten. „Auf diese Weise lässt sich Sodbrennen diagnostizieren“, sagte Beham. „Wir können jetzt ganz genau sehen, was die Ursache ist.“ Gründe könnten eine verzögerte Muskelbeweglichkeit der Speiseröhre, eine Störung des Übergangs von der Speiseröhre in den Magen oder eine Entleerungsstörung des Magens in den Darm sein.

An der Entwicklung der Echtzeit-MRT waren Mediziner der Universitätsklinik und Forscher des in Göttingen ansässigen Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie beteiligt. Den Angaben der Mediziner zufolge leiden rund zehn Prozent der Bevölkerung in den westlichen Ländern an Sodbrennen.