Sie kommt, wenn wir uns gruseln, wenn wir unser Lieblingslied hören oder wenn uns kalt ist: Gänsehaut. Sie entsteht, weil sich winzige Muskeln zusammenziehen, sodass sich die Haare auf der Haut aufstellen. Sobald das passiert, bilden die Haarbälge, die jedes Haar umgeben, winzige Hügelchen. Unsere Haut sieht dann aus wie die einer gerupften Gans. Daher der Name.

Sich gegen die Gänsehaut zu wehren, ist nahezu zwecklos. Es handelt sich um einen Reflex, den wir nicht beeinflussen können. Doch warum passiert das überhaupt? Einige Wissenschaftler nehmen an, dass die körperliche Reaktion aus einer Zeit stammt, in der der Mensch noch sehr stark behaart war. Richteten sich die fellgleichen Haare bei Kälte auf, entstand ein Luftpolster, das wie eine Isolierung wirkte und den Menschen warm hielt.

Auch die Gänsehaut, die wir beim Gruseln bekommen, soll aus der Urzeit stammen: Aufgeplustertes Fell ließ unsere Vorfahren größer erscheinen und schreckte dadurch Feinde ab.

Lösen Musik oder ein besonders schöner Moment Gänsehaut aus, sind Teile des Gehirns aktiv, die auch Gefühle wie Freude und Belohnung verarbeiten. Einige Nervenimpulse wandern zum Herzen und lassen es schneller schlagen. Und andere wandern zu den kleinen Muskeln in der Haut, die die Überbleibsel unseres Fells emporrichten.