Berlin. Bundesinstitut für Risikobewertung forscht nach Schadstoffen

Wie sicher sind unsere Lebensmittel? Um diese Frage zu beantworten, führt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die umfangreichste jemals durchgeführte Total-Diet-Studie durch: Dabei werden die Wissenschaftler in den nächsten sieben Jahren bis zu 60.000 Lebensmittel einkaufen, bei Lieferdiensten bestellen und selbst zubereiten, um herauszufinden, wie viele schädliche Stoffe, aber auch welche und wie viele Spurenelemente und Nährstoffe die Deutschen mit ihrer täglichen Nahrung tatsächlich zu sich nehmen. „Es wird erwartet, dass Deutschland nach dieser Studie die weltweit beste Datenlage zu Ernährung haben wird“, sagte Oliver Lindtner, Leiter der Abteilung Expositionsschätzung beim BfR am Donnerstag bei der Vorstellung der Studie auf der Grünen Woche in Berlin.

Total-Diet-Studien wurden schon in über 50 Ländern der Welt durchgeführt, die vom BfR durchgeführte MEAL-Studie (Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln) ist die erste in Deutschland. Ziel dieser Untersuchungen ist es, die Ernährung eines Landes repräsentativ abzubilden und dann auf Rückstände und Schadstoffe zu untersuchen. Nur so ließe sich zeigen, welchen Mengen an Pestiziden und Tierarzneimitteln die Bevölkerung tatsächlich ausgesetzt ist. Wissenschaftler könnten darauf aufbauend Höchstwerte für Schad- und Giftstoffe bestimmen, die dem Alltag der Menschen gerecht würden. „Da bestehen noch große Unsicherheiten, etwa weil fertige Lebensmittel nicht gut erfasst sind. Einige Nährwerttabellen gibt es seit 20 Jahren, die Daten sind alt“, erklärte Helmut Heseker, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Die MEAL-Studie soll erstmals auch Verarbeitetes von der Pizza bis zum Erdbeerjoghurt erfassen. Zudem biete sie die Möglichkeit, auch Stoffe zu untersuchen, die bei der Zubereitung von Lebensmitteln entstehen können, etwa bei Frittiertem und Gebackenem wie Pommes Frites oder Kekse. Erste Ergebnisse will das BfR 2018 präsentieren.