Stralsund.

Die Europäische Auster soll wieder an die Nordseeküste ziehen – nachdem sie in deutschen Gewässern fast ausgerottet wurde. Das verkündete das Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf der Internationalen Meeresschutztagung, die aktuell in Stralsund stattfindet.

Hintergrund: Die bei Feinschmeckern begehrte Muschelart sei aufgrund ihrer Filtrationsleistung eine Schlüsselart in der Nordsee, so die Präsidentin des BfN, Beate Jessel. Schleppnetze und Überfischung hatten die Art an der deutschen Nordseeküste so stark dezimiert, dass sie auf der roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ geführt wird. Natürliche Vorkommen der Europäischen Auster gibt es nur noch in den dänischen und niederländischen Nordseegewässern. Das BfN hat sich nun zum Ziel gesetzt, neue Standorte für die Wiederansiedlung der Muscheln ausfindig zu machen. Noch in diesem Jahr soll laut Jessel eine Voruntersuchung starten.

Für gezüchtete Europäische Austern aus Frankreich, Holland, Großbritannien und Deutschland gibt die Umweltstiftung WWF Entwarnung. Diese könnten Verbraucher bedenkenlos im Restaurant bestellen oder auf dem Wochenmarkt einkaufen. (dpa/alir)