Baierbrunn/Hamburg. Paracetamol, Diclofenac und Ibuprofen sind beliebte Medikamente. Eine dauerhafte Einnahme kann aber Gift für Leber und Nieren sein.

Die Gefahren sind seit Jahren bekannt, nun liegen neue Studienergebnisse zum Zusammenhang zwischen ausgedehnter Schmerzmittel-Einnahme und schweren Schädigungen von Organen vor. Denn viele Menschen unterschätzen die Risiken rezeptfreier Schmerzmittel wie Paracetamol, Diclofenac oder Ibuprofen. Eine zu hohe und dauerhafte Dosis von diesen Medikamenten kann Gift für die Leber sein.

Das berichtet die "Apotheken Umschau". So hätten französische Forscher 114 Fälle von Lebertransplantationen untersucht, bei denen das die Leber durch Arzneimittel zerstört worden waren. "In 111 Fällen war eine Überdosis des frei verkäuflichen Schmerzmittels Paracetamol die Ursache", heißt es. Die Wissenschaftler raten, die Packungsgröße rezeptfreier Paracetamol-Präparate auf maximal acht Gramm Wirkstoff zu reduzieren. In Deutschland dürfen derzeit rezeptfreie Präparate höchstens zehn Gramm enthalten.

Prominente Streitfälle mit Ärzten in der Bundesliga


Der langjährige Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und sein Stab haben die Zusammenarbeit mit dem FC Bayern München beendet. Vorausgegangen ist offenbar ein Zwist mit den Verantwortlichen des Clubs, vor allem Trainer Pep Guardiola.


Schalke 04: Zum 31. Oktober 2014 beendeten Schalke und sein langjähriger Team-Arzt Thorsten Rarreck die Vertragsbeziehungen einvernehmlich. Begründung: Der Club wünschte sich „im Zuge der Neuausrichtung seiner Lizenzspielerabteilung eine höhere ärztliche Anwesenheitszeit“. Das sah Schalke wegen einer anderweitigen Kooperation Rarrecks nicht mehr gewährleistet.


Hannover 96:  2009 trennen sich die Niedersachsen unerwartet vom langjährigen Vereinsarzt Wego Kregehr. Der Kniespezialist erhielt nach zwölf Jahren eine formale Kündigung. Nach Angaben des Vereins hatte Kregehr gebeten, den Vertrag aufzulösen. „Dem sind wir nachgekommen“, sagte der damalige Manager Jörg Schmadtke. Kregehr sieht das bis heute anders. „Das war der Hammer“, erklärte der Arzt im Vorjahr zu der Entlassung. Ein überdurchschnittlich hoher Anteil an verletzten Profis soll der Grund für die Trennung gewesen sein.


Bayern München: Müller-Wohlfahrt zog sich in den fast vier Jahrzehnten beim FC Bayern schon einmal zurück, als Jürgen Klinsmann 2008 anheuerte. Klinsmann wollte einen Arzt am Vereinsgelände und bekam einen. Offiziell wurde Müller-Wohlfahrt die Doppelbelastung mit Bayern und seiner Praxis zu viel. Als das Kapitel Klinsmann nach zehn Monaten vorbei war, kehrte der Arzt unter Trainer Jupp Heynckes zurück.


Werder Bremen: Ivan Klasnic klagte 2008 gegen das damalige Ärzteteam von Werder Bremen um Dr. Götz Dimanski. Er wirft den Medizinern vor, dass sie seine bedenklichen Nierenwerte im Jahr 2002 hätten erkennen müssen und fordert Schmerzensgeld (1,4 Millionen Euro). Seit März 2007 lebt er mit der Spenderniere seines Vaters. Der Prozess dauert an, Dimanski war bis 2014 Werders Vereinsarzt.


Borussia Dortmund: Prellung oder Muskelbündelriss? Ein Streit um die Diagnose beim BVB-Profi Matthias Sammer sorgt in der neunziger Jahren zum Streit zwischen den Medizinern Achim Büscher und Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Um sein Untersuchungsergebnis zu untermauern, stellt Mediziner Müller-Wohlfahrt eines der Bilddokumente zur Verfügung, die den Muskelbündelriss bestätigen und das Urteil seines Dortmunder Kollegen anzweifeln sollen. Büscher trat ein paar Wochen später zurück.

1/6

Nach Fällen in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA (Alonzo Mourning) hatte es auch in der Fußball-Bundesliga Diskussionen um den Umgang mit Schmerzmitteln gegeben. Der frühere Profi des FC St. Pauli und von Werder Bremen, der Hamburger Ivan Klasnic, hatte sich einer lebensrettenden Nierentransplantation unterziehen müssen. Er warf den Ärzten von Werder Bremen eine überhöhte und dauerhafte Abgabe von Schmerzmitteln vor. Die Ärzte wiesen das zurück.