New York. In Liberia werden Kliniken für Patienten aufgebaut, die die Infektion überlebt haben

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält ein baldiges Ende der Ebola-Epidemie in Westafrika für möglich. Wenn weiter so intensiv nach Infizierten gesucht und Neuansteckungen verhindert würden wie momentan, könnte das Virus bis Jahresende besiegt werden, sagten führende WHO-Vertreter vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Konkret bedeute das, die Fallzahlen auf null zu senken „und auf null zu bleiben“, erklärte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan.

Kontrollmethoden und Leistungsfähigkeit der internationalen Helfer hätten sich enorm verbessert, sagte Chan. Im Vergleich zur Situation vor noch nicht einmal einem Jahr sprach sie von einem „Unterschied wie Tag und Nacht“.

Beim bisher größten Ebola-Ausbruch haben sich in Liberia, Sierra Leone und Guinea seit Ende 2013 rund 27.800 Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 11.200 Menschen starben. Gegen die Infektion gibt es noch keine zugelassenen Heilmittel. An Impfstoffen wird geforscht.

Unterdessen haben in Monrovia, der Hauptstadt von Liberia, Kliniken den Betrieb aufgenommen, die sich um die Überlebenden einer Ebola-Infektion kümmern. In Liberia sind das etwa 5000 Menschen. Denn wie sich herausgestellt hat, hat die Krankheit auch noch Auswirkungen, wenn die eigentliche Infektion überstanden ist. „Zunächst geheilt, beginnen die Patienten Symptome zu entwickeln, wie zum Beispiel Gelenkschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen. Diese Symptome sind manchmal so stark, dass die Patienten Probleme haben, wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren“, sagte Dr. Moses Soka, Direktor eines Ebola-Behandlungszentrums in Monrovia.