Conakry . Studie mit 4000 Teilnehmern. Experten: Epidemie in Afrika könnte nun besiegt werden

Ein neuer Impfstoff könnte das Ende der Ebola-Epidemie in Westafrika einleiten: In einer großen Studie in Guinea schützte das Mittel VSV-ZEBOV die Teilnehmer zuverlässig vor einer Ansteckung mit dem Virus. Geimpft wurden in den vergangenen zwölf Monaten unter anderem Menschen, die engen Kontakt zu Neuinfizierten hatten und als besonders gefährdet galten. Margaret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sprach von einer „vielversprechenden Entwicklung“.

Der Versuch mit 4000 Teilnehmern habe ergeben, dass der Impfstoff nach zehn Tagen zu 100 Prozent vor einer Ebola-Ansteckung schützt, heißt es in der Studie, an der auch die WHO und der Pharmakonzern Merck & Co beteiligt waren. Sie wurde am Freitag im Fachjournal „Lancet“ vorgestellt.

„Dies könnte endlich das Ende der Ebola-Epidemie in Westafrika einleiten und auch in Zukunft für die Bekämpfung dieser Krankheit nützlich sein“, sagte Co-Autor Matthias Egger vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Uni Bern (ISPM).

„Nachdem ich die verheerenden Auswirkungen von Ebola auf Städte und ganze Länder selbst gesehen habe, macht diese Nachricht Mut“, sagte der norwegische Außenminister Børge Brende. Das Land hatte sich wie Kanada und Guinea an der Studie beteiligt. Der Einsatz des Impfstoffs in Westafrika könnte jedoch schwierig werden, da das Mittel kalt gelagert werden muss.

„Ich finde das Ergebnis großartig“, sagte Prof. Stephan Becker von der Uni Marburg. Er war an mehreren Ebola-Impfversuchen beteiligt, jedoch nicht an der neuen Studie. „Es hatte keiner mehr zu hoffen gewagt, dass man bei diesem Ausbruch in Westafrika die Wirksamkeit eines Impfstoffes noch überzeugend beweisen kann.“

Obwohl die Neuansteckungen in Guinea, Liberia und Sierra Leone seit Jahresbeginn stark zurückgegangen sind, ist das Virus noch nicht besiegt.