New York. Eine Studie zeigt, welche Länder am illegalen Handel mit Tierteilen am stärksten beteiligt sind

Der Schlüssel zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels liegt einer Studie zufolge in China. Wenn das Land aus dem illegalen Handelsnetzwerk entfernt würde, könnte ein Großteil der tierischen Produkte von Tigern, Nashörnern und Elefanten ihr Ziel nicht mehr erreichen, schreiben Forscher um Nikkita Patel von der veterinärmedizinischen Fakultät der University of Pennsylvania. Auch Aufklärung über die negativen Effekte des Wildtierhandels wären am effektivsten, wenn sie über China verbreitet würden, schreibt das Team in der Fachzeitschrift „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Die Forscher wandten Methoden der Netzwerkanalyse auf eine neue Datenbank zum illegalen Handel mit Wildtieren an. So filterten sie die Schlüsselländer heraus, über die der Handel hauptsächlich abgewickelt wird. Insgesamt analysierten sie 232 internationale Lieferungen, die Teile von Elefanten enthielten, 165 mit Nashörnern und 108 mit Tigern. Die Sendungen stammten aus der Zeit von August 2010 bis Dezember 2013.

Die Studie soll bessere Strategien im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel ermöglichen. Zur effektivsten Bekämpfung müssten – neben China und auch Thailand – bei jeder der drei Tierarten noch vier weitere Länder aus dem Netzwerk entfernt werden, schlussfolgern die Forscher. Bei Elefanten wären das Kenia, Vietnam, die USA und die zu China gehörende Me­tropole Hongkong, bei Nashörnern Südafrika, Vietnam, Großbritannien und Mosambik, bei Tigern Indien, Laos, Myanmar und Südafrika. Würden diese Länder aus den illegalen Handelsnetzwerken isoliert, würden rund 90 Prozent der Lieferungen von Elefanten und Nashörnern und sogar 98 Prozent der Lieferungen von Tigern ihr Ziel nicht mehr erreichen.

Tierschutzorganisationen mahnen immer wieder, dass die Wilderei vor allem auf Elefanten und Nashörner in Afrika zuletzt stark zugenommen habe. Sie fordern mehr Engagement im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel. Der europäischen Polizeibehörde Europol zufolge werden mit dem illegalen Handel geschützter Arten jährlich bis zu 26 Milliarden Euro umgesetzt.