Ames.

Ein tentakelförmiger Minigreifarm mit Fingerspitzengefühl könnte künftig Ärzten bei schwierigen Operationen helfen. US-Forscher stellen im Fachjournal „Scientific Reports“ einen winzigen Greifer vor, der sogar die äußerst empfindlichen Eier des Fischs Kapelan (Mallotus villosus) greifen kann, ohne sie zu beschädigen. Das Gerät könnten etwa bei minimalinvasiven Operationen oder Eingriffen an Blutgefäßen von Nutzen sein, schreibt das Team um Jaeyoun Kim von der ­Iowa State University in Ames.

Als Material dient der Kunststoff Polydimethylsiloxan (PDMS), der als biokompatibel gilt und somit für die Arbeit mit lebendem Gewebe geeignet ist. Um den Greifarm herzustellen, tauchte Jaeyoun Kim einen Polyamiddraht in flüssiges PDMS und trocknete den Kunststoff. Während der zehnminütigen Trocknung zog die Schwerkraft das PDMS nach unten, sodass die Schicht unten deutlich dicker war als oben. Nach dem Abziehen des Drahtes lag ein asymmetrisches Röhrchen mit der Fähigkeit zum Einrollen vor. Eine Öffnung des Röhrchens verschlossen die Wissenschaftler, an die andere setzten sie eine Spritze mit abgestumpfter Spitze an. So konnten sie den Luftdruck regulieren und damit auch die Bewegungen des Tentakels.