Seewiesen.

Spätes Aufstehen verringert den Fortpflanzungserfolg – bei Kohlmeisen. Forscher vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen haben zusammen mit US-Kollegen herausgefunden, dass Kohlmeisen, die länger schlafen, öfter von ihren Weibchen betrogen werden. Sie versahen männliche Tiere mit Minisendern und schoben ihnen ein kleines Implantat unter die Haut. Ein Teil der Implantate enthielt Melatonin, ein Hormon, das die Vögel etwas länger schlafen ließ. Nach dem Schlupf der Jungen im Nistkasten nahmen die Forscher Blutproben, um die Vaterschaften zu bestimmen: In den Nestern der Vögel, die ein Melatonin-Implantat erhalten hatten, waren viele Jungen von anderen Männchen gezeugt worden. Die betrogenen Männchen hatten die Konkurrenz verschlafen.