Hamburg. Forscher untersuchen Reaktionen auf Trockenheit und wollen Überlebenshilfen entwickeln. Das Projekt soll drei Jahre dauern.

Dem Thema Straßenbäume im Klimawandel widmet sich auch ein Forschungsprojekt der Universität Hamburg und der HafenCity Universität (HCU). „Wir wollen für mindestens zwei Arten, voraussichtlich Spitzahorn und Stieleiche, Stressschwellen finden, bei denen Schäden entstehen. Der Schwerpunkt liegt auf verlängerten Trockenperioden“, sagt Prof. Kai Jensen, Pflanzenökologe am Biozentrum Klein Flottbek.

Das dreijährige Projekt startete erst im Januar. Noch sei nicht klar, wo welche Bäume beobachtet werden. Jensen: „Wir stimmen das mit Gerhard Doobe von der Umweltbehörde ab und kennen auch das Projekt der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und des Bezirks Mitte.“

Neben einem Team um Prof. Jensen sind Mitarbeiter von Prof. Annette Eschenbach (Institut für Bodenkunde) und Prof. Wolfgang Dickhaut (Umweltgerechte Stadt und Infrastrukturplanung, HCU) aktiv. Auch sie wollen Jungbäume ins Visier nehmen. Seit dem Start der Kampagne „Mein Baum, meine Stadt“ im Jahr 2011, bei der Bürger und Unternehmen Straßenbäume spenden, sind nach Angaben der ­Umweltbehörde mehr als 5300 Bäume gepflanzt worden – die Auswahl unter potenziellen Forschungsobjekten ist ­also groß.

Dabei wollen die Forscher unterschiedliche Standortbedingungen ­be­trachten. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal wird die jeweilige Größe der verfügbaren Wurzelräume sein.

Das Projekt schaut zudem in die Vergangenheit: „Jedes Jahr müssen in Hamburg mehrere Hundert Straßenbäume gefällt werden“, sagt Jensen. „Wir wollen Baumscheiben von ausgewählten Arten und Standorten auswerten, ihre Jahresringe untersuchen. Diese zeigen uns die Wuchsbedingungen der vergangenen 50 bis 80 Jahre.“ Baumscheiben sind Stammquerschnitte. Sie weisen ein ringförmiges Muster auf – jeder einzelne Ring steht für den Stammzuwachs eines Jahres.

Das Forschungsprojekt endet im Dezember 2017. Bis dahin wollen die Ökologen zusammen mit den zuständigen Behörden Instrumente und Maßnahmen entwickeln, die helfen, die Hamburger Straßenbäume fit für den Klimawandel zu machen.