Hamburg.

Hamburgs größter Krankenhaus-Betreiber Asklepios hat positiv auf die Ankündigung von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) reagiert, eine Zweitmeinung obligatorisch einzuführen. Geschäftsführer Dr. Thomas Wolfram sagte: „Deutschlands Ärzte müssen für das Wohl ihrer Patienten alle Möglichkeiten ausschöpfen und im geringsten Zweifel zur Zweitmeinung raten.“ Die Senatorin hatte im Abendblatt die hohe Zahl an vermeidbaren Operationen kritisiert. Wolfram sagte: „Auch bei schwerwiegenden Erkrankungen gibt es oftmals alternative Heilungsmethoden, mit denen sich Operationen unter Umständen vermeiden lassen.“

Asklepios spricht sich außerdem dafür aus, die Senatspläne für Pflegebedürftige schnell umzusetzen. Wolfram sagte, die Zahl der psychisch Kranken und der Dementen steige weiter. „Bei diesen Patienten müssen wir weg von den Bettenburgen und hin zu Tageskliniken und zu einer wohnortnahen Versorgung. Deshalb begrüßen wir die Pläne von Senatorin Prüfer-Storcks. Allerdings bedarf es dazu auch der Bereitschaft der Kostenträger, der Krankenkassen.“

Der Gesundheitspolitiker der FDP-Fraktion, Dr. Wieland Schinnenburg, sagte dagegen, die Senatorin werde zunehmend „zu einer Belastung für den Gesundheitsstandort“. Er stellte außerdem eine Anfrage an den Senat, welche Erkenntnisse über vermeidbare Operationen überhaupt vorlägen.