Fukushima.

Zum Sinnbild der Tsunami-Katastrophe wurde weltweit der Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi. Ein Überblick über die Lage in der Atomruine.

Brennstäbe

Auch nach vier Jahren weiß niemand, wo sich die in den Reaktoren 1, 2 und 3 geschmolzenen Brennstäbe genau befinden. Die extrem hohe Strahlung verhindert den Zugang. Nachdem ferngesteuerte Geräte eingesetzt wurden, um die Lage zu erkunden, wollen Forscher nun mithilfe kosmischer Strahlen durch die Reaktoren „hindurchschauen“ und „Schatten“ des Brennstoffs ausmachen, ähnlich wie beim Röntgen. Der Betreiber Tepco und die Regierung hoffen, 2020 mit der Bergung der Brennstäbe beginnen zu können.

Abklingbecken

Lange Zeit galt ein Abklingbecken im beschädigten Reaktorgebäude 4 als eine der größten Gefahrenquellen. Die dort gelagerten rund 1500 Brennstäbe hat Tepco inzwischen erfolgreich geborgen. Doch auch im Reaktor 3 liegen noch 514 abgebrannte und 52 unbenutzte Brennstäbe. Deren Bergung gestaltet sich jedoch wegen der massiven Schäden an dem Reaktorgebäude schwierig.

Verstrahltes Wasser

Bei der weiter notwendigen Kühlung der Reaktoren fallen gewaltige Mengen Wassers an. Zusätzlich dringt täglich Grundwasser in die beschädigten Fundamente ein und vermischt sich mit dem verstrahlten Kühlwasser. In 1000 Tanks lagern bereits rund 200.000 Tonnen kontaminiertes Wasser. Mit einem Filtersystem will der Betreiber Tepco bis Mai die Menge an radioaktivem Strontium in dem Wasser senken und in einem weiteren Jahr das Wasser dann von sämtlichen radioaktiven Partikeln säubern.

Eisring

Als weitere Schutzmaßnahme plant Tepco einen unterirdischen Eisring um die Reaktoren 1 bis 4, der das Gelände gegen eindringendes Grundwasser abdichten soll. Kühlflüssigkeit wird dazu durch Rohre im Boden unter den Reaktoren geleitet, bis das Grundwasser gefriert. Dieser Eisring soll zudem gewährleisten, dass kein Wasser mehr nach außen dringt.