Dr. Edilbert Kirk, Meteorologisches Institut, Universität Hamburg:

Es gibt auf der Erde Schwankungen zwischen der mittleren Ortszeit, wie sie unsere Uhren anzeigen und der wahren Ortszeit, die sich nach dem Stand der Sonne richtet und etwa von Sonnenuhren angezeigt wird. Grund für die „Abweichung“ der wahren Ortszeit sind die elliptische Bahn der Erde um die Sonne und die Neigung ihrer Drehachse. Zurzeit werden die Tage länger, weil jeden Tag die Sonne ein paar Sekunden früher aufgeht und ein paar Sekunden später untergeht. Da die wahre Ortszeit in dieser Jahreszeit am stärksten verschoben wird, addiert sich diese Verschiebung zu den Auf- und Untergangszeiten. Beim Aufgang führt dies dazu, dass sich die Zeit unserer Uhren und die wahre Ortszeit aufheben. Geht beispielsweise die Sonne an einem Tag 20 Sekunden früher auf und 20 Sekunden später unter und die Zeitverschiebung der wahren Ortszeit beträgt 20 Sekunden, so bleibt der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs nach unseren Uhren an diesem Tag gleich. Der Sonnenuntergang erfolgt hingegen 40 Sekunden später.