Dr. Christoph Külkens, HNO-Chefarzt, Asklepios Klinik Nord – Heidberg:

Kinder haben andere Geschmacksschwellen als Erwachsene, sie reagieren noch wesentlich anders auf Geschmacksstoffe von Lebensmitteln. So mögen viele Kinder keine bitteren Speisen wie Oliven, während sie Süßigkeiten besonders gerne essen. Dieses Phänomen ist zum Teil evolutionsbiologisch begründet und sicherte das Überleben: Hinter süßen Speisen verbirgt sich in der Regel ein sicherer Energielieferant. Demgegenüber war die Ablehnung von sauren oder bitteren Speisen eine sinnvolle Schutzfunktion, da sich dahinter das Risiko verdorbener Nahrungsmittel verbarg. Erst mit zunehmenden Alter und Erfahrung können Kinder einschätzen, ob ein Lebensmittel besonders nahrhaft oder (un)genießbar ist. Heutzutage bestimmt zusätzlich das soziale Umfeld das Geschmacksempfinden des Kindes.