Prof. Peter Becker, Institut für Vogelforschung, Wilhelmshaven:

Als in Europa vor vielen Jahrtausenden die Eiszeit begann, wurde das Nahrungsangebot auch für Vögel immer knapper. Um zu überleben, mussten sie immer weiter in den Süden ausweichen und blieben schließlich in Südeuropa oder Afrika. Als es in Mitteleuropa wieder wärmer wurde, zogen die Vögel zurück in den Norden, wo sie neue Lebensräume nutzen und der Konkurrenz unter den Arten in Afrika ausweichen konnten. Heutzutage wird in unseren Breiten das Nahrungsangebot im Winter ebenfalls knapp, weshalb Zugvögel instinktiv in den Süden ausweichen. Die dort vorhandene Nahrung ist aber meist nur übergangsweise für die Altvögel, nicht aber zur Aufzucht der Jungvögel geeignet, und die Konkurrenz ist groß. Deshalb kehren die Vögel jedes Jahr zur Brut zurück in den Norden.

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