Privatdozent Dr. Sascha Ahyai, Oberarzt für Urologie am UKE:

Beim Händewaschen vor oder nach dem Toilettenbesuch handelt es sich um eine Konditionierungssituation. Bei jedem Toilettenbesuch waschen wir unsere Hände. Dadurch verbinden wir mit dem Geräusch des laufenden Wassers das Urinieren. Das gleiche Muster zeigt sich zum Beispiel bei einem Hund, bei dem der Speichelfluss bereits beim Geräusch des Öffnens der Futterdose einsetzt. Das liegt daran, dass der Hund das Geräusch direkt mit dem Füttern in Verbindung bringt. Die Konditionierung auf das Händewaschen ruft eine automatische Kontraktion des Blasenmuskels hervor. Diese Kontraktion erleben wir als einen verstärkten Harndrang.