Dr. Kirsten Hötting, Arbeitsbereich Biologische Psychologie und Neuropsychologie, Universität Hamburg:

Das liegt daran, dass bestimmte Hirnstrukturen sich mit dem Alter verändern. So gehen Verknüpfungen zwischen einzelnen Nervenzellen und Faserverbindungen zwischen Hirnarealen zurück. Dies betrifft besonders den Hippocampus und Teile des Frontalhirns. Der Hippocampus ist unter anderem für das episodische Gedächtnis verantwortlich. Im episodischen Gedächtnis wird gespeichert, was man wann, wie und wo erlebt hat. Diese Veränderungen treten merklich ab ungefähr dem 60. Lebensjahr auf. Kaum oder gar nicht verschlechtert sich hingegen das semantische Gedächtnis, das unser Weltwissen enthält, zum Beispiel, wie die Hauptstadt von Italien heißt. Solche Gedächtnisinhalte sind in verteilten Netzwerken der Großhirnrinde gespeichert, die im Alter vergleichsweise gut erhalten bleiben.