Prof. Bernhard Hausdorf, Zoologisches Museum der Universität Hamburg:

Entgegen der landläufigen Meinung ernähren sich nur etwa zehn Prozent unserer einheimischen Schneckenarten hauptsächlich von lebenden Pflanzen. Die meisten Schnecken fressen vor allem verwesende Pflanzenteile, zusammen mit den diese zersetzenden Pilzen und Bakterien. Einige Schneckenarten sind Allesfresser, die auch Aas zu sich nehmen, um ihren Proteinbedarf für Wachstum und Eiproduktion zu decken. Dabei kann es vorkommen, dass eine Schnecke tote Artgenossen frisst, wie dies öfter bei der Großen Wegschnecke zu beobachten ist. Außerdem gibt es auch rein räuberisch lebende Schnecken, die von Würmern oder anderen Schnecken leben. In Europa sind das nur wenige Arten, während in Afrika fast ein Drittel der Schneckenarten räuberisch lebt.