Genf. In der Schweiz starten in dieser Woche Tests mit einem der viel versprechendsten potenziellen Impfstoffe gegen Ebola. Nach dem grünen Licht der Schweizer Zulassungsbehörde sollen 120 freiwillige Helfer vor ihrem Einsatz in Westafrika mit dem Stoff geimpft werden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag mit. Zuständig ist das Universitätskrankenhaus Lausanne.

Das Mittel, das bislang nur klinisch erprobt wurde, entwickelte der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline. Der Stoff wird ChAd3 genannt und basiert auf gentechnisch veränderten Schimpansen-Adenoviren. Die Viren sind mit der genetischen Bauanleitung eines bestimmten Ebola-Proteins bestückt, erläuterte die WHO. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage für weitere Studien mit mehreren Tausend Menschen dienen. In Hamburg soll in Kürze am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine Testreihe mit einem anderen Serum, dem VSV-Impfstoff, beginnen.

Bislang gibt es weder einen zugelassenen Impfstoff gegen Ebola, noch ein Gegenmittel. Die WHO geht davon aus, dass eine umfassende Impfkampagne, mit der die Seuche gestoppt werden könnte, frühestens in der ersten Hälfte des kommenden Jahres gestartet werden kann.