Container sind im Hafen allgegenwärtig. Sie faszinieren auch Wissenschaftler der Uni

„Auf dem Gebiet der Containeroptimierung ist Hamburg führend“, sagt Prof. Hartmut Stadtler, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Logistik und Transport der Universität Hamburg. „Wir erforschen Grundlagen und arbeiten auf dieser Basis auch an Anwendungen. Denn nur moderne Technik und leistungsfähige EDV-Systeme zusammen gewährleisten, dass Containerschiffe effizient gelöscht und beladen werden können und die Container so zügig ab- und antransportiert werden, dass sie Lagerflächen im Hafen nicht lange beanspruchen.“

Im vergangenen Jahr wurden allein im Hamburger Hafen, weltweit Platz 14 der Containerhäfen, 9.257.358 Container (TEU) umgeschlagen. Jeder einzelne muss immer genau dort verfügbar sein, wo er gebraucht wird. Eine komplexe logistische Aufgabe.

Insbesondere die immer größeren Containerschiffe fordern Hafenbetriebe und Wissenschaftler heraus. „Mit ihnen wird der Warenfluss eher einer Berg- und Talfahrt ähneln, da mit jedem dieser Schiffe deutlich mehr Container angelandet werden als bisher“, so Prof. Stadtler. Die Forscher haben dieses Problem schon länger im Blick. Deshalb entwickeln sie Regeln und Lösungsverfahren, sogenannte Algorithmen, als Basis für Computerprogramme, die den Containerumschlag steuern. An der Universität Hamburg arbeiten mehrere Wissenschaftler gemeinsam an praxistauglichen, leistungsfähigen Problemlösungen.

Die Containerabfertigung hat insbesondere Prof. Wolfgang Brüggemann, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Operations Research der Universität Hamburg, unter die wissenschaftliche Lupe genommen. „Ein Augenmerk richten wir auf die Lagerkapazitäten auf und an den Containerterminals. Als Schnittstelle zwischen wasser- und landseitigem Transport kommt Zwischenlagern eine besondere Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit zu“, sagt Prof. Brüggemann. So plant und optimiert das Institut zum Beispiel automatische Blocklagersysteme für Containerhäfen, die nur maßgeschneidert für die lokalen Bedingungen optimal funktionieren. Wie gut die Planungen sind, können die Wissenschaftler anhand einer speziellen Simulation für die sogenannten Lagerblöcke auf Seehafen-Containerterminals prüfen.

Die Anwendungsbeispiele zur Containeroptimierung zeigen, dass nicht im Elfenbeinturm geforscht wird und dass die Hamburger Wirtschaft von diesen Arbeiten erheblich profitieren kann.