Pflegekraft hat sich bei der Betreuung eines Patienten in einer Klinik in Dallas angesteckt

Dallas/Moskau. In Texas hat sich eine Pflegekraft bei der Versorgung eines Ebola-Kranken mit dem Virus infiziert. Nach Angaben der Klinik in Dallas trug sie beim Kontakt mit dem Kranken volle Schutzkleidung. „Die Person war voll den Maßgaben der Gesundheitsbehörde gefolgt: Anzug, Handschuhe, Maske, Brille“, sagte Daniel Varga von der texanischen Gesundheitsbehörde in Dallas. Einzelheiten über die Pflegekraft wurden nicht bekannt, dem Sender CNN zufolge soll es sich um eine Krankenschwester handeln. Ihr Gesundheitszustand war dem Krankenhaus zufolge zunächst stabil.

Angesteckt hatte sich die Pflegekraft bei einem Liberianer, der Ende September in die USA geflogen war und dort Ebolasymptome entwickelt hatte. Er war am Mittwoch gestorben. Die jetzt erkrankte Pflegekraft soll Varga zufolge mit dem 42-Jährigen während dessen zweiten Besuchs in der Notaufnahme in Kontakt gekommen sein.

Derweil haben russische Experten nach Angaben Moskaus drei Impfstoffe gegen Ebola entwickelt, die innerhalb des kommenden halben Jahres einsatzbereit sein sollen. „Wir haben drei Impfstoffe hergestellt (...) und wir denken, dass sie in den nächsten sechs Monaten zur Verfügung stehen werden“, sagte Gesundheitsministerin Veronika Skworzowa am Sonnabend laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Einer der Stoffe könne bereits klinisch getestet werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zwei Impfstoffe als „vielversprechend“ ausgemacht und hofft, dass erste Testergebnisse für beide zur Unbedenklichkeit ab November oder Dezember vorliegen werden. Einige wenige medizinische Helfer im Ebola-Gebiet könnten – wenn die ersten Tests positiv ausfallen – ab November geimpft werden. Tests der Phase zwei, um die Wirksamkeit der Impfstoffe zu überprüfen, könnten dann in den von der Ebola-Epidemie betroffenen Ländern im Januar oder Februar beginnen.

Am internationalen Flughafen John F. Kennedy in New York haben am Sonnabend verschärfte Kontrollen für Passagiere begonnen, die aus den drei von der Ebola-Seuche am schwersten betroffenen Ländern eintreffen. In Westafrika sind laut WHO seit Jahresbeginn mehr als 4033 Menschen an Ebola gestorben. Bis zum 8. Oktober hätten sich 8399 Menschen in sieben Ländern infiziert.