Prof. Dr. Thomas Kaiser, Zoologisches Museum, Universität Hamburg:

Wie Menschen auch machen auch Wale Fehler und können sich z. B. in flache Nebenmeere verirren. Die Tiere orientieren sich unter Wasser akustisch mit einem Schallortungssystem, ähnlich dem vieler Fledermäuse. Schiffs- und Baulärm verursachen bei ihnen Taubheit und erschweren das Richtungshören, was das Risiko, sich zu verirren, vergrößert. Fossilien belegen jedoch, dass es Walstrandungen schon seit 45 Millionen Jahren gibt. Deshalb könnte auch eine Rolle spielen, dass manche Arten bei Nahrungsknappheit mehr riskieren und in flacheren Gewässern jagen, wo die Gefahr zu stranden größer ist. Ist ein Tier gestrandet, bleibt die Gruppe oft zusammen – dies erhöht auch für die restlichen Wale das Risiko. Einmal gestrandet, erstickt das Säugetier, das wie der Mensch mit Lungen atmet, am eigenen Gewicht.