Melanie Ratnayake, Doktorandin der Humanbiologie am Zoologischen Institut, Universität Hamburg:

Die Längenunterschiede unserer Finger sind evolutionsbiologisch erklärbar. In der Evolution der Primaten hat sich diese Spezialität der unterschiedlich langen und starken Finger mit dem opponierbaren, den Fingern gegenüberstehenden Daumen entwickelt. Das ermöglicht Menschen und Menschenaffen eine einzigartige Feinmotorik. Unseren Vorfahren erleichterte dies die präzisere Herstellung von Werkzeugen, das Zubereiten von Speisen oder das Entzünden eines Feuers. Das Längenverhältnis vom Ringfinger zum Zeigefinger hängt vom Hormonspiegel des Sexualhormons Testosteron während der Schwangerschaft ab. Je kürzer der Zeigefinger im Vergleich zu dem Ringfinger ist, desto höher war der Testosteronspiegel im Mutterleib.