Hamburg. Rund 260.000 Menschen pro Jahr erleiden einen Schlaganfall. Experten sind der Ansicht, dass 60 bis 70 Prozent davon verhindert werden könnten, wenn sieben Risikofaktoren rechtzeitig erkannt und behandelt würden. Zu den Risikofaktoren zählen Blutdruckhochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Übergewicht und Bewegungsmangel, Rauchen und ungesunde Ernährung. Mit einer großen Aufklärungskampagne informieren Hamburger Schlaganfall-Spezialisten am 30. September in der Hamburger Handwerkskammer über den Schlaganfall, die Symptome, das richtige Verhalten bei Verdacht auf einen Schlaganfall, seine Behandlung, die Risikofaktoren und Möglichkeiten der Vorbeugung.

Dabei geht es auch um den Einsatz von sogenannten Event-Rekordern, um ein bisher unerkanntes Vorhofflimmern nachzuweisen. Diese Rhythmusstörung, bei der das Herz zu schnell und unregelmäßig schlägt, ist ein weiterer Risikofaktor für einen Schlaganfall. Mit den Event-Rekordern, kleinen Geräten, die unter die Haut am Brustkorb implantiert werden, lassen sich kontinuierlich die Herzströme messen und aufzeichnen.

Erst kürzlich hatte eine internationale Studie, deren Ergebnisse im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurden, gezeigt, dass die langfristige Überwachung mit einem solchen Gerät bei vielen Patienten, die einen Schlaganfall unklarer Ursache erlitten hatten, Hinweise auf ein Vorhofflimmern lieferte. Die Studie ergab, dass mit dem Gerät im ersten Halbjahr nach dem Schlaganfall bei sechsmal mehr Patienten ein Vorhofflimmern nachgewiesen werden konnte als bei einer herkömmlichen Überwachung mit einem Standard-EKG.

Ein Schlaganfall infolge einer Durchblutungsstörung und eines Verschlusses einer Arterie im Gehirn ist weltweit eine der häufigsten Ursachen für eine Behinderung oder den Tod. Doch in 30 Prozent der Fälle bleibt die Ursache für den Gefäßverschluss ungeklärt.

„Schlaganfall – ein Notfall“, Info-Veranstaltung der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Schlaganfall, 30.9., 12–18 Uhr, Handwerkskammer Hamburg, die Infostände sind von 12–18 Uhr geöffnet. Von 14 bis 17.30 Uhr stehen Kurzvorträge zum Schlaganfall auf dem Programm. Außerdem haben die Besucher Gelegenheit, Fragen an die Experten zu stellen.