Dr. Peter Weisenseel, Dermatologikum Hamburg:

Uns juckt es, weil Nervenfasern bestimmte Signale in der Haut aufnehmen. Diese Signale werden zum Beispiel bei Mückenstichen über bestimmte Botenstoffe ausgelöst. Juckreizsignale können aber auch durch andere Reizungen und Entzündungen der Haut bedingt sein. Ähnliche und zum Teil dieselben Nervenfasern, die Juckreizsignale verarbeiten, sind auch für unser Schmerzempfinden zuständig. Wenn wir nun kratzen oder der entsprechenden Stelle Hitze und Kälte zukommen lassen, dominieren diese Schmerzreize die Rezeptoren und die Nervenleitung. Dadurch überlagern sie vorübergehend den Juckreiz. Auf Dauer jedoch kann Kratzen das Leiden verschlimmern, indem es den Juckreiz verstärkt. Bei zu starkem Kratzen können Wunden und Entzündungen entstehen.