Hamburg. Der Standort Hamburg profitiert von der Reform der Bundeswehr: Das Schifffahrtmedizinische Institut der Marine zieht nach Plänen des Bundesverteidigungsministeriums von Kronshagen bei Kiel nach Hamburg um. Das geht aus einem Schreiben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hervor, das dem Hamburger Abendblatt vorliegt.

Im Zuge der Neuordnung der Bundeswehr-Standorte arbeiten 77 Angestellte des Instituts künftig auf dem Gelände des Bundeswehrkrankenhauses in Wandsbek. „Eine Stationierung des Schifffahrtmedizinischen Instituts der Marine am Standort Hamburg eröffnet die Möglichkeit der unmittelbaren Zusammenarbeit im Bereich der Begutachtung, Beratung, Diagnose und Therapie zwischen dem Institut der Marine und den verschiedenen Fachabteilungen des Bundeswehrkrankenhauses“, heißt es in dem Schreiben der Ministerin. Daher habe sich das Ministerium nach „Abwägung aller relevanten Faktoren“ für Hamburg als Standort entschieden.

Für Kiel ist der Umzug ein Rückschlag beim Ringen um Dienstposten und Stützpunkte der Truppe. Das Schifffahrtmedizinische Institut ist eine der wichtigsten Einrichtungen zur medizinischen Versorgung der Marine. Die Schwerpunkte in Forschung und Lehre bilden die Tauch- und Überdruckmedizin, die Präventivmedizin und die Psychologie. Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke (CDU) begrüßt die Entscheidung. „Sie verwundert mich nicht. Aus einer Vielzahl von Gesprächen weiß ich um die hohe fachliche Kompetenz und das Engagement der Leitung wie auch der Mitarbeiter des Bundeswehrkrankenhauses“, sagte Klimke dem Abendblatt.

Im Zuge der 2010 beschlossenen Bundeswehr-Reform werden 32 Standorte bis 2017 geschlossen, rund 90 teils drastisch verkleinert. Am Ende sollen 263 Standorte übrig bleiben.