Prof. Wulf Köpke, Direktor des Museums für Völkerkunde in Hamburg:

Die Bewohner des nördlichen Kaukasusgebirges waren bis ins 20. Jahrhundert im Orient wegen ihrer Schönheit und hellen Hautfarbe als Sklaven sehr gesucht. Auch die Europäer übernahmen dieses Schönheitsideal. 1795 definierte der deutsche Anthropologe Johann Blumenbach in seiner Schrift „Von den verschiedenen Rassen der Menschen“ alle hellhäutigen Menschen als Kaukasier und damit als besonders schön. Diese willkürliche und andere Hautfarben abwertende Definition wurde in den USA eine Zeitlang begeistert übernommen. Bis heute benutzt man dort den Begriff „Rasse“ relativ unbekümmert. So steht in den USA „caucasian“ weiterhin als Synonym für europäischstämmige, weiße Menschen. Bei uns ist die Bezeichnung nicht mehr geläufig.