Michael Krumm, Literaturwissenschaftler aus Lüneburg:

Zum einen waren Schweine früher durchaus ein Zeichen für gewissen Wohlstand. Wirklich Arme hatten weder Lebensmittelreste noch Körnerfutter übrig, um sie an das Borstenvieh zu verfüttern. Zum anderen war Sau bereits im 16. Jahrhundert ein Ausdruck für das As, also die höchste Karte im Spiel, die man natürlich gerne auf der Hand hatte. Allerdings gibt es auch seit dem Mittelalter die Tradition, ein Schwein als oftmals spöttischen Trostpreis zu überreichen. Wer etwa vom Schützenfest ein Schwein mitbrachte, war als Letzter des Wettbewerbs erkennbar. Dennoch: Ein Schwein ist besser als kein Schwein – und somit hatte der eigentliche Verlierer mehr Glück als etwa der Vorletzte.

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