Die Europäische Wildkatze (Felis s. silvestris) sieht auf den ersten Blick aus wie eine Hauskatze, wirkt aber robuster. Das dichte Fell ist braun-grau getigert, der Kopf sieht wuchtig aus. An ihrem buschigen Schwanz mit dunklen Ringen und einem stumpfen schwarzen Ende ist sie am besten von Hauskatzen zu unterscheiden.

Die Katzen haben schon in den europäischen Wäldern gelebt, lange bevor die Römer die ersten Hauskatzen mitbrachten. Prähistorische Knochenfunde belegen, dass Wildkatzen schon vor mehr als 300.000 Jahren gelegentlich von Jägern und Sammlern erbeutet wurden.

Die scheuen Waldtiere lassen sich praktisch nie sehen. Sie jagen nachts Mäuse und andere Kleintiere und schlafen tagsüber in Verstecken, oft auf Bäumen. Außerhalb der Paarungszeit sind sie Einzelgänger. Zwischen März und September kommen die Jungen zur Welt, meist jeweils zwei bis vier. Kater bringen um fünf Kilogramm auf die Waage, Katzen vier Kilogramm.