Diese Lebensmittel können wichtige Funktionen des Körpers unterstützen. Es lohnt sich, zu frischem Obst auch mal eine Scheibe Weißbrot zu essen – für ein starkes Immunsystem.

Oviedo. Haferflocken mit Milch, ein frischer Apfel, ein Glas Orangensaft – und eine dicke Scheibe Weißbrot. So wird – nach landläufiger Meinung – ein gesundes Frühstück durch die Kohlenhydrate des Weizenbrots wieder zunichtegemacht. Doch Adriana Cuervo von der spanischen Universität Oviedo und ihr Team haben eine gesunde Eigenschaft des Weißbrots aufgespürt. Sie wollten wissen, wie verschiedene Lebensmittel die Bakterien im Darm beeinflussen und so für ein inneres Milieu sorgen können, das Immunsystem und körpereigene Abwehr stärkt.

Von Bananen über Pasta bis hin zu Muffins: Weißbrot fiel unter den 160 untersuchten Lebensmitteln auf, weil es einen bestimmten Ballaststoff, die lösliche Hemicellulose, in besonders großer Menge enthält. Die Forscher stellten fest: Je häufiger die 38 Studienteilnehmer innerhalb eines Jahres Weißbrot gegessen hatten, desto mehr Bakterien der Gattung Lactobacillus besiedelten ihren Darm. Diese Bakterien schaffen ein saures Milieu, das widerstandsfähig gegenüber Krankheitserregern macht. Um gesund zu bleiben, müssen sie in ausreichender Menge im Darm vorhanden sein.

Dabei können Lebensmittel wie das Weißbrot helfen, denn sie wirken „präbiotisch“: Sie kurbeln das Wachstum bestimmter Mikroorganismen an, darunter eben das der Lactobacillus-Bakterien. Man wusste zwar bereits, dass auch Getreide diesen Effekt hat, doch ging man bisher davon aus, dass er vor allem Vollkornprodukten vorbehalten ist. Die Studie legt nahe, dass die Hemicellulose die gleiche Wirkung hervorruft – und Weißbrot zu einem Lebensmittel macht, das sich positiv auf unsere Darmflora und damit auf unsere Gesundheit auswirkt. Auch die unlösliche Stärke im Weißbrot scheint das Wachstum der Lactobacillus-Bakterien anzukurbeln. Daneben enthält Weißbrot Vitamine der B-Gruppe und Mineralstoffe. Es lohnt sich also, zu frischem Obst auch mal eine Scheibe Weißbrot zu essen – für eine gesunde Darmflora und ein starkes Immunsystem.

Ohne Fett könnte der Körper viele Vitamine nicht aufnehmen

Auch Butter hatte – passend zum Weißbrot – bislang kein allzu gutes Image. Als sicher gilt bislang, dass tierisches Fett, in dem viele gesättigte Fettsäuren enthalten sind, den Cholesterinspiegel im Blut in die Höhe treibt. Mit einer ungesunden bis tödlichen Folge: Denn das Cholesterin schlägt sich in den Blutgefäßen nieder. Bei einer Arteriosklerose verengen sich die Arterien, bei einem Infarkt sind sie dann vollständig verschlossen.

Doch wer Fett ganz aus seinem Speiseplan verbannt, verstößt einen lebenswichtigen Nährstoff. Denn es liefert Energie und auch gesunde Fettsäuren, die der Körper selbst nicht produzieren kann. In Butter sind zum Beispiel zwei der wichtigsten ungesättigten Fettsäuren enthalten, die Gefäße und Herz schützen: Linolsäure und Alpha-Linolensäure. Ohne Fett könnte der Körper zudem auch viele Vitamine – beispielsweise A, D, E und K sowie Betacarotin – nicht aufnehmen. Außerdem ist Fett ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen. Und damit diese gleichzeitig flexibel und stabil sind, braucht es noch einen weiteren Stoff, der in Butter enthalten ist: Cholesterin. Es sorgt zum einen für die richtige Konsistenz der Zellmembranen und damit für einen intakten Stofftransport von einer Zelle zur anderen.

Es ist aber auch die Vorstufe des Vitamin D und vieler Hormone, darunter der Sexualhormone Östrogen und Testosteron. Der schlechte Ruf des Cholesterins rührt daher, dass es davon mehrere Varianten gibt. Ist es an eine Fett-Eiweiß-Verbindung mit einer geringen physikalischen Dichte gebunden – an das sogenannte LDL –, nennt sich der Komplex LDL-Cholesterin. Wenn sich zu viel davon im Blut befindet, kann sich Cholesterin in den Gefäßen ablagern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen.

Deshalb sollte auch genug HDL-Cholesterin im Blut vorhanden sein. Regelmäßiger Sport erhöht den HDL-Spiegel im Blut, sodass sich abgelagertes Cholesterin wieder von den Innenwänden der Gefäße löst. Mit der Butter nimmt man also Cholesterin auf, das wichtig für die Zellmembranen ist, für den Stoffwechsel und den Vitamin- und Hormonhaushalt.

Aber geht es nicht auch fettreduzierter mit industriell hergestellter Margarine? Sie besteht aus pflanzlichem Fett mit weniger gesättigten, dafür mehr ungesättigten Fettsäuren. Doch ob sie der Gesundheit wirklich zuträglicher ist, ist umstritten. Denn damit sich Margarine gut streichen lässt, müssen die Fette gehärtet werden. Dabei können Trans-Fettsäuren entstehen, die den LDL-Spiegel im Blut und damit das Risiko einer Gefäßverkalkung erhöhen. Beliebte Stoffe, die Fett in fettarmen Produkten ersetzen, sind auch Zucker, Salz und Konservierungsmittel. Deshalb sind fettreduzierte Produkte oft nicht kalorienärmer und auch nicht gleich gesünder.

Lakritz sollte man nur in Maßen genießen

Auch ein beliebter Süßkram, die Lakritze, ist offenbar ein Lebensmittel mit ungeahnten Qualitäten. Die in ihr enthaltenen Flavonoide (eine Gruppe von Pflanzenfarbstoffen) fangen aggressive Stoffe, die freien Radikale, im Körper ein. Der Süßholzzucker Glycyrrhizin löst Schleim und hemmt Entzündungen, weshalb Lakritze ein moderates Mittel sowohl gegen Husten als auch gegen eine Magenschleimhautentzündung ist. Außerdem schützt sie die Schleimhäute und hilft deshalb zum Beispiel auch bei rauer Stimme und Sodbrennen.

Sogar Herpesviren, die sich im Ruhezustand befinden, macht sie unschädlich. Der Süßholzzucker verhindert, dass die Viren ein Protein bilden, das es ihnen ermöglicht, sich unbeobachtet in der Zelle aufzuhalten. Fehlt dieses Protein, erkennt die Zelle die Viren, leitet ihren Zelltod ein und macht die Krankheitserreger auf diese Weise unschädlich.

Wer auf seine Linie achten, aber nicht auf Süßes verzichten will, wird sich darüber freuen, dass Lakritze vergleichsweise wenig Kalorien hat. Italienische Forscher stellten in einer Studie fest, dass der Fettanteil am Körpergewicht von Personen, die zwei Monate lang täglich ein Stück aßen, gesunken war. Es lohnt sich also, statt zu den Chips auch einmal zur Lakritze zu greifen – in Maßen natürlich, nicht in Massen. Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht: Zu viel sollte man von der dunklen Leckerei nicht essen. Besonders Menschen mit Bluthochdruck sollten darauf achten: Denn schon 100 Gramm Lakritze können den Mineralhaushalt des Körpers durcheinanderbringen und den Blutdruck erhöhen. Mehr als acht Lakritz-Schnecken am Tag sollten es für sie deshalb nicht sein.