Hartwig Lüthen, Botaniker an der Universität Hamburg:

Das, was man generell „Wachstum“ nennt, zerfällt in zwei elementare Prozesse: Beim Teilungswachstum teilen sich die Zellen, beim Streckungswachtum nehmen die Zellen Wasser auf und werden größer. Wenn wir beobachten, dass ein Stängel in die Länge wächst, dann beobachten wir vor allem das Streckungswachstum. Hierfür braucht die Pflanze Wasser. Bis zu einem gewissen Grad kann man dementsprechend sagen, dass Pflanzen bei starkem Regen schneller wachsen. Auf der anderen Seite ist eine starke Überflutung schlecht für die Wurzelatmung und kann Pflanzen auch umbringen. Jeder weiß von seinem Fensterbrett: Kakteen, die gut an Trockenheit angepasst sind, kann man auch „totgießen“. Außerdem wird das Streckungswachstum auch hormonell sehr fein reguliert.