Joachim Kaufhold, Apotheker für Klinische Pharmazie am UKE:

Hierbei gibt es verschiedene Wirkweisen. Zum einen erregen das in „Wärmepflastern“ enthaltene Capsaicin bzw. sein synthethischer Abkömmling Nonivamid die Schmerzrezeptoren in der Haut auf die gleiche Weise, wie dies durch Hitze oder auch Säure erfolgt. Die Erregung der Schmerzrezeptoren wird über die schmerzleitenden Nervenfasern an das zentrale Nervensystem weitergeleitet, so dass Wärme bzw. ein Brennen empfunden wird. Daneben beinträchtigt Capsaicin über verschiedene Mechanismen die Fähigkeit der Schmerzrezeptoren, Schmerzreize aufzunehmen und zu verarbeiten. Neben der Wärmewirkung wird somit auch eine Schmerzlinderung beobachtet. Eine weitere Form von Wärmepflastern produziert über mehrere Stunden Wärme, die über eine chemische Reaktion erzeugt wird. In diesen Wärme erzeugenden Pflastern macht man sich die kontrollierte Oxidation eines Eisenpulver/Aktivkohle-Gemisches durch Luftsauerstoff zunutze, die nach Öffnung der luftdichten Verpackung einsetzt.