Washington. Als im März die Entdeckung von Gravitationswellen als „Echo des Urknalls“ zum historischen Forschungserfolg erklärt wurde, war der Jubel womöglich verfrüht. Die aufgefangenen Signale könnten auch von strahlendem kosmischem Staub herrühren, räumten die Forscher aus Havard in der Fachzeitschrift „Physical Review Letters“ ein. Die Veröffentlichung im März hatte für weltweites Aufsehen gesorgt: Die Gruppe berichtete, sie habe einen „ersten direkten Beweis für die kosmische Inflation“ gefunden, also für das rasante Ausbreiten des Universums direkt nach dem Urknall. Nach der Bekanntmachung zogen konkurrierende Forscher den Durchbruch in Zweifel. Sie verwiesen auf die limitierten Messungen des Havard-Teams mit dem Bicep-Teleskop am Südpol. Nach wochenlangem Schweigen räumten die Autoren der Studie ein, dass ihre Modelle Grenzen hätten und ein Irrtum nicht ausgeschlossen sei.