Bonn. Mit grünen Investitionen ökologisch korrekt Geld verdienen – das versprechen Fonds, die ihre Kunden ins Wachstum ferner Wälder investieren lassen. „Die Mehrheit der untersuchten Waldinvestments wird ihrer ökologischen Verantwortung nicht gerecht und berücksichtigt zudem nur unzureichend die sozialen Auswirkungen auf die dort lebende Bevölkerung“, sagt Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN).

Das BfN hat zwei Umweltverbände – die Tropenwaldstiftung OroVerde und den Global Nature Fund – beauftragt, Finanzprodukte mit Waldbezug unter die Lupe zu nehmen. Anbieter von 34 Produkten wurden kontaktiert, für sechs ausgewählte Investments entstanden Fallstudien.

Hauptkritik der Naturschutzexperten: Häufig verbergen sich hinter den Waldprojekten Monokulturen, die sich negativ auf Tier- und Pflanzenarten und die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung auswirken. Es werden Baumarten gepflanzt, die in den Regionen nicht heimisch sind wie Teak, Eukalyptus, Kiefer und Akazie. Die entstehenden Plantagen seien nicht vergleichbar mit artenreichen Mischwäldern, welche wertvolle Lebensräume bieten, betont das BfN.