Hamburg. In 15 von 22 untersuchten Kosmetika zum Hautpeeling stecken winzige Plastikkügelchen, berichtet die Zeitschrift „Öko-Test“ (Juni-Heft). Die Kügelchen sind Teil des sogenannten Mikroplastiks, das zunehmend die Umwelt belastet, vor allem die Meere. Die winzigen Plastikpartikel verrotten kaum und werden von Meerestieren aufgenommen. Da die Partikel eine relativ große Oberfläche haben, können Schadstoffe gut an ihnen haften; gerade dadurch werden sie eine Gefahr für Meeresorganismen.

Mikroplastik stammt aus vielen Quellen, etwa von größerem Plastikmüll, der sich allmählich zersetzt oder von Fusseln, die beim Waschen von Fleece-Kleidung ins Abwasser gelangen. Wie groß der Anteil der Peeling-Produkte, bei denen die Kügelchen aus Polyethylen (PE) alte Hautschuppen abrubbeln, am Gesamtproblem ist, sei kaum abzuschätzen, so „Öko-Test“. Dies lasse das Umweltbundesamt derzeit untersuchen. Auch herrsche noch Forschungsbedarf, inwieweit Kläranlagen die ökologisch schädlichen Winzlinge zurückhalten.

Anders als bei anderen Quellen sind die Kunststoff-Mikropartikel in Kosmetika vermeidbar. Das zeigen Naturkosmetikhersteller mit ihren Marken Lavera, Logona, Martina Gebhardt und Neobio. Sie verwenden in ihren Produkten mineralische Partikel, etwa Kieselerde oder Löss und erhielten das Test-Urteil „sehr gut“. Auch einige konventionelle Marken kommen ohne Plastik aus, etwa Balea Sanftes Peeling Gel (dm) und Florena Tägliches Waschgel (Beiersdorf). Dagegen sei beim Peeling-Gel von Rossmann „Polyethylen nach Wasser der mengenmäßig größte Bestandteil“, kritisiert „Öko-Test“. Bei Bebe, Clinique, Garnier und Schaebens sei PE der drittgrößte Inhaltsstoff.