Paris. Fast 30 Prozent der Weltbevölkerung sind laut einer Studie übergewichtig oder fettleibig. Insgesamt wiegen 2,1 Milliarden Menschen zu viel, berichtet die britische Medizin-Fachzeitschrift „The Lancet“ – 1980 waren es noch 857 Millionen Menschen. In Deutschland sind demnach 64,3 Prozent der erwachsenen Männer und 49 Prozent der erwachsenen Frauen zu dick; bei den unter 20-Jährigen sind jeweils etwa 20 Prozent betroffen.

160 Millionen Übergewichtige oder Fettleibige leben der Studie zufolge in den USA – so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Es folgen China, Indien und Russland. Deutschland liegt auf dem achten Platz. „Fettleibigkeit ist ein Problem, das die ganze Welt betrifft, unabhängig von Alter oder Einkommen“, sagte einer der Autoren der Studie, Chistopher Murray von der Universität in Washington. 62 Prozent der Betroffenen leben in Entwicklungsländern. Besonders viele Übergewichtige gibt es in einigen Staaten im Nahen Osten, Lateinamerika und Ozeanien.

Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 25 und 30 werden als übergewichtig eingestuft. Wer einen höheren Wert aufweist, gilt als fettleibig. Übergewicht ist unter anderem ein Risikofaktor für Krebs und verursacht Herzerkrankungen und Diabetes. Für ihre Studie werteten die Forscher Daten aus 188 Ländern aus und verglichen die Zahlen aus dem vergangenen Jahr mit Erhebungen aus dem Jahr 1980.