Dr. Helga Thomas, DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien:

Die Struktur der Faser ist entscheidend, ob ein Stoff einläuft oder nicht. Wasser, mechanische Einwirkung und Wärme lassen gemeinsam Naturhaarfasern in der Waschmaschine verfilzen. Das liegt am Aufbau der einzelnen Haare: Winzige Schuppen überziehen die Faser. Streicht man gegen die dachziegelartige Struktur über das eigene Haar, bemerkt man den Widerstand. Nach dem gleichen Prinzip reiben beim Waschen die Fasern aneinander und wandern im Stoff den Weg des geringsten Widerstands. Sie verschieben sich, der Stoff verdichtet sich, das Kleidungsstück schrumpft. Baumwolle kann nicht verfilzen, aber die Fasern quellen im Wasser auf, werden breiter und kürzer. Kunstfasern sind glatt und quellen nicht. Der Stoff ist daher nach dem Waschen unverändert.