Studie der DAK-Gesundheit: Tabaksucht ist oft stärker als die Sorge um die Kinder

Hamburg. Die Gefahren des Passivrauchens für Kinder sind bekannt. Trotzdem können viele Mütter und Väter die Finger nicht von der Zigarette lassen. Die DAK-Gesundheit veröffentlicht zum Weltnichtrauchertag am 31.Mai eine aktuelle Studie. Demnach bezeichnen sich vier von zehn Eltern in Deutschland als Raucher.

Das Forsa-Institut hat für die DAK-Gesundheit bundesweit mehr als 3000 Männer und Frauen zwischen 25 und 39 Jahren, die Kinder haben, über ihr Gesundheitsverhalten befragt. Genau 39 Prozent können nicht auf Tabak verzichten. Dabei ist das Suchtverhalten der Eltern je nach Bundesland sehr verschieden. In Berlin raucht fast die Hälfte der Eltern (48 Prozent). In Niedersachsen liegt der Anteil mit 31 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Und in Rheinland-Pfalz gibt es die wenigsten Raucher unter den Eltern, so das Ergebnis der Studie: Dort ist nur ein Fünftel nikotinsüchtig. Die Stadtstaaten Hamburg und Bremen wurden, ebenso wie Schleswig-Holstein, wegen zu geringer Fallzahlen nicht mit in die Statistik der Krankenversicherungsstudie aufgenommen. In den restlichen Bundesländern schwankte der Anteil der rauchenden Eltern zwischen 24 und 36 Prozent.

In jedem Fall leidet die Gesundheit, wenn Kinder zum Passivrauchen gezwungen sind. „Ihre Lunge wächst weniger gut als bei unbelasteten Gleichaltrigen, sie sind anfälliger für Infekte der tiefen Atemwege und entwickeln häufiger eine Asthmaerkrankung“, sagt Dr. Susanne Bleich aus Hamburg. Die Ärztin bei der DAK-Gesundheit betont, wie gefährlich die Sucht der Eltern vor allem für die Kleinsten ist. „Ungeborene bekommen weniger Sauerstoff, wenn ihre Mutter in der Schwangerschaft raucht. Außerdem sind Säuglinge und Kleinkinder in ihrer Entwicklung verzögert.“

Die DAK-Gesundheit warnt nicht nur vor den Gefahren des Passivrauchens für Kinder, sondern unterstützt Eltern auch beim Start in ein nikotinfreies Leben. Die Kasse bietet unter www.dak.de/rauchstopp ein Online-Programm für Menschen, die dem Tabak abschwören wollen. Sie bezuschusst zudem anerkannte Rauchstopp-Programme für Versicherte, die einen Entwöhnungskurs in einer Gruppe vorziehen.