Prof. Patrick Théato, Fachbereich Chemie an der Universität Hamburg:

Kunststoffe bestehen aus langen Molekülverbindungen. Man kann sich ihren Aufbau wie eine Perlenkette vorstellen. Um das Material abzubauen, muss die Kette zerlegt werden. Je nach Struktur sind dazu verschiedene Mechanismen denkbar: Entweder man schneidet jede Perle einzeln ab oder man stellt ein spezielles Material her, bei dem ein beliebiger Schnitt in die Kette ausreicht, um alle Perlen von selbst herunterkullern zu lassen. Dies erklärt, warum herkömmlicher Kunststoff nicht verrottet: Den Molekülen fehlt ein Angriffspunkt oder die Struktur erlaubt es Mikroorganismen nicht, die „Perlen“ einzeln abzuschneiden. Um kompostierbaren Kunststoff zu erhalten, müssen gezielt eine oder mehrere Schwachstellen eingebaut werden. Er ist dann im Vergleich zu anderen Kunststoffen oft weniger widerstandsfähig.