Bisher wurden weltweit mehr als 500 Erkrankungen durch das neue Coronavirus gemeldet

Washington. In den USA ist ein dritter Fall des gefährlichen Coronavirus MERS aufgetreten. Die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) teilt mit, der Patient sei in engem Kontakt mit dem ersten Fall gewesen – einem Ende April aus Saudi-Arabien in die USA zurückgekehrten Mann. Dieser wurde inzwischen wieder aus dem Krankenhaus im Bundesstaat Indiana entlassen und gilt nach Angaben der Gesundheitsbehörden als vollständig genesen.

Bei dem nun bekannt gegebenen Fall handelt es sich um einen Bürger aus Illinois. Laut CDC hatte er eine medizinische Behandlung nicht nötig gehabt, wurde aber seit dem 3. Mai täglich überwacht. Er befinde sich in gutem gesundheitlichen Zustand. Offenbar entwickelte sein Organismus Antikörper gegen das MERS-Virus.

Der zweite bekannte Fall, ein in Saudi-Arabien lebender Mann, flog am 1. Mai von Dschidda zu einem Familienbesuch in die USA. Als er sich krank fühlte, wurde er in Florida ins Krankenhaus gebracht, wo später bei ihm das MERS-Virus festgestellt wurde. Er befindet sich weiterhin im Krankenhaus von Orlando im Bundesstaat Florida auf der Isolierstation.

Anfang Mai hatte die CDC den ersten Fall des vor allem im Nahen Osten verbreiteten Virus in den USA bestätigt. Auch der erste Patient arbeitet im Gesundheitsbereich und war aus Saudi-Arabien eingereist.

Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrom) wurde erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert und hat Ähnlichkeit mit dem SARS-Virus. Es kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als SARS führt der neue Erreger zudem zu Nierenversagen.

Seinen Ausgang nahm das neue Virus in Saudi-Arabien. Weltweit wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang mehr als 500 MERS-Fälle in 17 Ländern registriert. Nach offiziellen Angaben aus Saudi-Arabien führte die Infektion dort bislang bei 142 Menschen zum Tod. Der genaue Übertragungsweg ist noch unklar. Wissenschaftler vermuten, dass Kamele und Fledermäuse eine Rolle bei der Übertragung spielen könnten. Gesundheitsexperten sind über die hohe Sterblichkeitsrate bei MERS-Infizierten besorgt. Sie befürchten eine weltweite Epidemie, sollte das Virus zu einer leicht übertragbaren Form mutieren. Bei der von China ausgehenden SARS-Epidemie im Jahr 2003 waren weltweit fast 8300 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.